Agile Teams die ggf. noch dazu verteilt arbeiten, brauchen digitale Hilfsmittel um Ihre Zusammenarbeit zu organisieren. Wo in der physischen Welt eine Magnettafel, oder eine Moderationswand die Möglichkeit zur Realisierung eines Kanban-Boards bietet, braucht ein verteiltes Team ein ebensolches Board. Kanban mit den Prozessschritten „todo“, „in progress“ und „done“ ist dabei natürlich der simpelste denkbar Arbeitsablauf, oft braucht es mehrere – konfigurierbare – Schritte und auch eine Automatisierung (wie z.B. eine Regelprüfung) wäre manchmal hilfreich.
Für einfache agile Projekte empfehle ich Miro (https://miro.com/) oder Trello (https://trello.com/). Während Miro wirklich „nur“ ein virtuelles Whiteboard offeriert, kann Trello schon ein wenig mehr. Z.B. können Anhänge an das Ticket gehängt werden, Fälligkeiten geplant werden, oder Menschen zugeordnet werden. Letztere erhalten dann bei Änderungen oder Fälligkeit eine eMail zur Erinnerung.
Muss ein Team sehr Dokumenten-zentriert arbeiten, würde ich eher zu Google gSuite (https://gsuite.google.com/) oder MS Office (https://www.office.com) raten. Letzteres unterstützt mit Zusatzwerkzeugen wie Forms, Flow und Planner auch die Gestaltung und Orchestrierung eines Arbeitsprozesses, braucht hierzu aber erheblichen administrativen Aufwand.
Besser ist es daher echte „Workflow“-Systeme einzusetzen. In der Software-Entwicklung stehen hier an erster Stelle die GIT-abgeleiteten Systeme Gitlab (https://about.gitlab.com/) und Github (https://github.com/). Hiermit können Prozesse die sich ausschließlich mit Software-Entwicklung oder Software-Wartung bzw. IT-Infrastruktur beschäftigen hervorragend organisiert werden. Kommt jedoch Anforderungs-Management wie im klassischen Scrum mit hinzu, dann würde ich Jira von Atlassian (https://www.atlassian.com/de/software/jira) empfehlen. Hier ist für mich der Scrum-Prozess besser dargestellt.
Wer darüber hinaus auch agile Zusammenarbeit außerhalb der Produktenwicklung (wie z.B. in HR und Marketing), oder agiles Projektmanagement mit Kunden umsetzen will, der sollte sich Werkzeuge wie Asana (https://asana.com/de/) oder Bitrix24 (https://www.bitrix24.de/) ansehen. Diese bieten eine generische Prozess-Organisation, die nicht zwingend an Softwareentwicklung (und deren „Jargon“) gebunden ist.
Natürlich gibt es im Allgemeinen für Projektmanagement eine kaum übersehbare Anzahl von Produkten. Da diese aber i.d.R. keine agile Vorgehensweisen unterstützen, sondern ein klassisches Wasserfall-Modell abbilden, gehe ich hier nicht näher darauf ein. Ausnahme der Dienst Projectplace (https://www.projectplace.com/) sollte erwähnt sein, der auch Kanban-Boards unterstützt und auch eine mehr kollaborative als geplante Zusammenarbeit unterstützt.
Zuletzt sei noch Conceptboard (https://conceptboard.com/de/) erwähnt, das m.E. seine Stärken eher im Marketing, oder auch in Design-Thinking-Prozessen hat. Also allen Dingen die mehr Kreativität fordern und eine begrenzte Projektlaufzeit haben.