Gestern hatten wir ein sehr interessantes Meetup des Scrum Club Dornbirn. Mentalcoach Simon Nußbaumer hielt den Einführungsvortrag. Kurz gefasst sagte er: „Erfolg hängt von Leistung ab“. Leistung wiederum von funktionalen und mentalen Faktoren abhängig. Mentale Faktoren sind im Wesentlichen durch Werte bestimmt. Dies Basiert auf Erkenntnissen von Viktor Fankl aus der Logotheraphie (https://de.wikipedia.org/wiki/Logotherapie_und_Existenzanalyse) und den weiterführenden Studien von Alfried Längle (https://de.wikipedia.org/wiki/Alfried_Längle).
Die anschließenden Kleingruppen beschäftigten sich intensiv mit der Wertefrage und deren Umfeld:
– Braucht ein agiles Team mentales Training?
– Fördert Druck die Leistung?
– Welche Werte sind wichtig?
– Wird Erfolg benötigt um Sinn zu finden?
– Vereinbarkeit der Unternehmenswerte mit Team-Werten
Braucht ein agiles Team mentales Training?
Ja, mentales Training hilft. Möglich ist z.B. Einzelcoach um die Werte „Mut“ oder „(Selbst-)Sicherheit“ zu steigern. Implizit fördert aber Scrum mit den Artefakten „Sprint-Review“ und „Retrospektive“ dies. Fortwährend werden Erfolge gefeiert und es wird aus Fehlern gelernt – im Team.
Fördert Druck die Leistung?
Naja „begrenzt“ war die Meinung der Teilnehmer. Aus sportlicher Sicht müssen auch Regenerationsphasen berücksichtigt werden. Das könnte man so auch auf ein agiles Team transferieren, das sich z.B. um technische Schulden kümmert. Wesentlich für mich ist allerdings, dass agile Teams selbst-organisiert sind und nach dem „pull“-Prinzip arbeiten sollen und nicht nach dem „push“-Prinzip.
Wird Erfolg benötigt, um Sinn zu finden?
Definitiv. Ich komme hier immer wieder zu dem kybernetischen System bzw. der Rückkopplung „Wertschöpfung ergibt Wertschätzung“ – also liefert ein Team wertschöpfende Produkte an sein Umfeld (oder den Kunden), dann wird dies auch Wertgeschätzt. Daraus lässt sich eindeutig die Sinnhaftigkeit der Arbeit ableiten. Erfolg stiftet also Sinn.
Welche Werte sind wichtig?
Nun grundsätzlich sollte jedes Team für sich ein Werte-System finden. Verallgemeinert kamen die Teilnehmer aber zu der Aussage, dass Transparenz und Vertrauen die wichtigsten Werte darstellen. Keine so neue Erkenntnis. Es sind allerdings Werte die – aus der Innen/Außen-Sicht eines Teams – beidseitig höchste Wichtigkeit haben. Sie stellen die kritischste Dysfunktion (siehe „5 Dysfunktionen in Teams“) dar. Daneben wurde noch der „Erfolg“ als kritischer Punkt gesehen, da dieser Begriff sehr wahrgenommen wird.
Vereinbarkeit der Unternehmens-Werte mit Team-Werten?
Hier kam die Gruppe wieder zurück zur Sinnfrage. Wenn der Unternehmens-Wert Sinn stiftet, ist das auch mit den Werten des Teams vereinbar. Alle Teilnehmer waren sich dabei einig, dass es wichtig ist, dass die Führenden im Unternehmen die Werte vorleben.
Bilder und weitere Links findet Ihr im Facebook https://www.facebook.com/ScrumClubDornbirn/posts/811134366019766