Seit einiger Zeit folge ich dem Blog der t2informatik. Hier gibt es immer wieder interessante (Gast-)Beiträge. T2Informatik hat aber auch viele andere agile Themen in kurzen, gut verständlichen Seiten zusammengefasst unter „Wissen Kompakt“. Danke an das ganze t2informatik-Team an dieser Stelle.
Ich möchte heute speziell auf den Gastbeitrag von Silke Nierfeld zum Thema „Shifting mindsets – geht das überhaupt?“ eingehen.
Frau Nierfeld leitet kategorisiert Veränderung in zwei Klassen. Veränderungen erster Ordnung gehen von einem kausalen System aus – grob gesagt Aktion->Reaktion. Für die Änderung der Haltung müssen wir aber die nicht-kausalen – oder auch nicht rationalen Aspekte betrachten. Ich stimme hier Frau Nierfeld vollkommen zu. Agile Modelle geben uns funktonale Anweisungen, oder auch Zahlen, Daten und Fakten, um im Team oder als Organisation in der VUCA-Welt zu bestehen. Die notwendige Änderung der Haltung ist aber nicht kausal herbeizuführen. Hier gefällt mir Besonders die Ausführung von Frau Nierfeld „Die Annahme, man kenne den Mechanismus, der von A nach B führt, ist Ausdruck eines mechanistischen Weltbilds, das nur durch Ignorieren der Lebendigkeit der Komplexität existieren kann.“
Im Rahmen einer agilen Transformation müssen wir uns also neben den organisatorischen Umgestaltungen im Wesentlichen auch um die Menschen kümmern. Es gilt die soziozentrischen und egozentrischen Bedürfnisse der MitarbeiterInnen zu befriedigen. Frau Nierfeld bezeichnet dies als „second-tier Denken“. Für mich bedeutet dies nicht nur an die Wertschöpfung – das Materielle, Messbare, Sichtbare – sondern auch an die Wertschätzung der Menschen zu denken, wenn wir Teams und Organisationen auf ihrem agilen Weg begleiten. In diesem Sinne kann ich mich Frau Nierfelds Schlusssatz nur voll und ganz anschließen „Wandel gelingt, wenn er im Einklang mit den Bedürfnissen von Menschen stattfindet. Die Chinesen nennen dieses Verhalten Wu-Wei, Handeln, ohne zu kämpfen.“